talking about sexual trauma

Our civilizations are traumatized by sexual violence. A poison we should neutralize by talking


3 Kommentare

Vom Doppelleben Traumatisierter: Max Mehricks „Das Fenster zur Einsamkeit“

„Wie lebten Menschen, statt nur zu existieren? Wie ging diese Normalität, von der alle immer sprachen – der Alltag? Davon hatte er keine Ahnung. Es gab so viele Dinge, die er nicht verstand. Worüber sprachen Menschen, wenn sie sich zufällig beim Einkaufen trafen? Was sagte man zu der Bäckersfrau, die einem die Brötchen reichte?“

Was Max Mehrick da schreibt, könnte eine Zusammenfassung etlicher Seiten meiner Tagebücher aus meinen späten Teen- und frühen Twen-Jahren sein. Ich kann die kaum lesen, weil mir die abgrundtiefe Verzweiflung immer noch zusetzt, die aus ihnen spricht. Max Mehricks Buch zu lesen, ist einfacher; es geht um jemand anderen. Und ich fühle mich nicht mehr so alleine, denn da ist jemand, der genau das beschreibt (Mehricks Roman ist aus der Ich-Perspektive geschrieben), und dessen Hauptperson sich genauso schämt, wie ich mich damals schämte. Für meine totale soziale Inkompetenz, die in den oben zitierten Sätzen so gut auf den Punkt gebracht ist. Und für noch vieles mehr. Ich schämte sich damals so, dass ich nur in einer Art Dauer-Trotzhaltung überlebte. Weiterlesen