talking about sexual trauma

Our civilizations are traumatized by sexual violence. A poison we should neutralize by talking


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Leben und Lieben einer Traumatisierten: „Heart Berries“ von Therese Mailhot

Sie hat getan, was ich (als Traumatisierte) vermieden habe, oder versucht habe zu vermeiden: Liebesbeziehungen eingehen, Kinder bekommen, solange das Trauma unentdeckt und unaufgearbeitet ist. Therese Mailhot, eine Kanadierin indianischer Herkunft, hat darüber ein „Memoir“ geschrieben (korrekt so geschrieben, auf Englisch; das Werk ist bisher nicht übersetzt). Ihr Erstling wurde viel gelobt, es ist ein schmales Bändchen, und ja, es kommt mir vieles sehr bekannt vor. Die Destruktivität, die in nahen Beziehungen steckt, die extremen Stimmungsschwankungen, die Zumutung, als die frau sich ihren Mitmenschen gegenüber fühlt (und die sie durch das Elend in ihr auch immer mal wieder ist).

Ja, es ist eine aufwühlende Lektüre, das empfinden auch Menschen so, die nicht durch die Trauma-Hölle gegangen sind. Und die meisten sind schwer beeindruckt und zollen der Autorin Respekt:

https://www.goodreads.com/book/show/35840657-heart-berries?ac=1&from_search=true

Damit habe ich vielleicht das beschrieben, was für mich an diesem Buch am wichtigsten ist: Dass es Menschen erreicht, trotz der Trostlosigkeit, der Abgründe, der Destruktivität, die das Buch beschreibt. Der Trick mag ein wenig billig sein – eine Liebesgeschichte (wenn dieses Auf und Ab starker und widersprüchlicher Gefühle denn so genannt werden kann) führt durch den Band – Therese ist schwierig, der Freund trotzdem hingerissen, dann kann er nicht mehr, Trennung, sie kommen aber nicht voneinander los, zeugen betrunken ein Kind. Na ja. Ich las das, und dachte: Schon gut, dass ich versucht habe, das zu vermeiden. Auch wenn ich’s nicht ganz geschafft habe, ein Kind habe ich immerhin nicht reingezogen. Weiterlesen