Die Wüste erwartet uns
Wenn wir uns aus der Oase schleppen
Um das Kuckucksküken
Endlich auszuhungern
Voller Entsetzen
Die Unseren zurücklassend
Die wir nicht retten können
Mit dem Mark unseres Herzens nicht,
das wir als Atzung hingaben
Den Mund so voll Schatten,
dass uns der Kiefer stockt
bringen wir das Herz zum Schweigen,
und tasten nach unserer Zunge
Quittieren den Dienst
von niemandem erhört,
erklären für herrenlos
den bislang unerhobenen
Bleimantel aus Schuld
Wieder und wieder
befragen wir die windgetriebenen
Muster im Sand
nach etwas wie Gesetz
Krempeln die Ärmel hoch
zählen unsere Male
Niederlage um Niederlage
schreiben alle Hoffnung ab
und beginnen mit der Revision
downsizen unsere Folterknechte
Vater Mutter Kind
auf ihre Erbärmlichkeit
Erkennen
das Gebot der Schmerzen
nicht mehr an.
Dieses Gesdicht ist inspiriert von Rilkes Gedicht „Auszug des verlorenen Sohnes“.